Nachhaltigkeit bei Kaffee: Was ist die beste Lösung?
Im Jahr trinkt jeder Deutsche durchschnittlich 150 Liter Kaffee. Ohne das Kultgetränk zu leben ist für viele Menschen unvorstellbar. Trotzdem ist es wichtig, zu bedenken, dass Kaffee durch seine Herkunft nicht das nachhaltigste Produkt ist. Mithilfe einer bewussten Kaufentscheidung und der richtigen Entsorgung kannst du deinen Kaffee trotzdem ohne schlechtes Gewissen genießen.
Fairer Handel: Das macht nachhaltig produzierten Kaffee aus
Wenn Kaffee produziert wird, belastet das oftmals die Umwelt. Denn in fast allen Fällen handelt es sich um Monokulturen, die den Boden stark auslaugen, also das Ökosystem zerstören. Auch Pestizide kommen häufig zum Einsatz. Gleichzeitig geht es den Arbeitern auf den Plantagen schlecht: Achtzig Prozent der jährlich produzierten Kaffeemenge stammen von Kleinbauern, die jeden Tag nur zwei Dollar für ihre Arbeit erhalten.
Wenn sich beim Einkaufen mehr Menschen gegen solche Produkte und für nachhaltig produzierten Kaffee entscheiden, verändern sie die Nachfragesituation auf dem Markt. Die Anbieter bemerken, dass an fair gehandeltem Kaffee ein größeres Interesse besteht. Die Machtverhältnisse können sich dadurch verlagern und die Umstände der Produzenten können verbessert werden.
Den ersten Schritt kannst du gehen, indem du Kaffee mit Fairtrade-Siegel kaufst. Dieses erhalten nur Produkte, bei deren Herstellung die Arbeiter gerecht behandelt wurden. Beispielsweise erhalten sie ein menschenwürdiges Gehalt und können sich kooperativ organisieren, haben also auch bei Preisverhandlungen ein Mitspracherecht.
Die Kaffeerösterei Nero bietet verschiedene fair gehandelte Kaffees an. Beispielsweise unterstützt das Unternehmen Frauen bei der unabhängigen Sicherung ihrer Existenz. In einem anderen Projekt erhalten die Kinder von Kaffeebauern die Möglichkeit, die Schule zu besuchen. Auch der ökologische Anbau durch indigene Völker wird von Nero gefördert.
Kaffee von zuhause ist der nachhaltigste Kaffee
Viele Menschen holen sich ihren Morgenkaffee beim Bäcker oder im Supermarkt und trinken ihn in einem Einwegbecher aus Pappe oder Plastik. Möchtest du deinen Kaffee nachhaltig genießen, raten wir davon ab. Bereite ihn stattdessen zuhause zu und nimm ihn in einem Thermosbecher ab, den du später einfach abwaschen und wiederverwenden kannst.
Bei der Zubereitung selbst empfehlen wir: Setze auf das Aufbrühen per Hand und verwende keinen Vollautomaten. Das schont durch die Energieersparnis nicht nur die Umwelt, sondern schmeckt auch viel besser.
So kannst du Kaffeereste umweltfreundlich entsorgen
Trockenen Kaffeesatz kannst du ganz einfach in der Biotonne, auf dem Kompost oder im Restmüll entsorgen. Das hat sogar einen Vorteil, denn Kaffeesatz wirkt geruchsbindend. Vor allem im Sommer wirkt er also starken Gerüchen aus der Tonne oder vom Kompost entgegen.
Doch du musst den Kaffeesatz nicht zwingend im Müll entsorgen – zumindest nicht, wenn du Pflanzen hast. Denn er enthält neben Koffein auch Stickstoff, Kalium und Phosphor, was das schwarze Pulver zu einem sehr guten Düngemittel macht. Wichtig: Gib nur getrockneten Kaffeesatz auf deine Pflanzen oder in deine Beete, damit sich kein Schimmel bildet.
Benutzt du Kaffeepads, kannst du sie meist ebenfalls auf dem Kompost oder im Biomüll entsorgen. Denn in vielen Fällen bestehen sie aus einem geschlossenen, biologisch abbaubaren Kaffeefilter. Kaffeekapseln und -cups hingegen enthalten oftmals Kunststoff oder Aluminium. Sie sollten daher in der gelben Tonne oder im Restmüll entsorgt werden. Klar ist aber natürlich: Am nachhaltigsten ist es, keine Kapseln zu benutzen.
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